Sommertörn 2018 Teil 1
Balearen- Törn 2018
Auch in diesem Jahr waren wir wieder länger als zwei Monate mit unserer SY Thalatta, eine Sunbeam 39, in den Balearen unterwegs. Der Mai und der Juni sind gute Monate den Norden zu besuchen.
Von unserem Heimathafen, dem Club Nautico Arenal, ging es in flotter Fahrt nach Cabrera. Hier mußten wir einen Starkregen über uns ergehen lassen um anschließend die Schönheit dieser kleinen Insel dennoch genießen zu dürfen. Die pittoreske Cala Figuera und Porto Cristo waren unsere nächsten Stationen.
Unser angestrebtes Ziel auf diesem Törn war es, Stationen, von denen ich in meinem Buch „1000 Meilen segeln in den Balearen“ erzählt und geschrieben habe, nochmals zu besuchen. Erstmalig kam meine neue Drohne für Filmaufnahmen zum Einsatz.
Hier der erste Videobericht dieser Reise. Weitere, die uns dann nach Menorca und „Rund Mallorca“ führen werden, folgen bald.
Für alle Liebhaber/innen der Balearen, ob Segler oder nicht, empfehle ich mein Buch. Hier der Link dazu;
http://www.thalatta.info/die-buecher/mein-neues-buch-2016/
Cala Figuera
Den kleinen Hafen der Cala Figuera, der Feigenbucht, gelegen an der Ostküste Mallorcas erreichen wir bei bestem Wetter und natürlich unter voller Besegelung. Der Name dieses Ortes erklärt sich aus dem großen, um die Bucht herum wachsenden Bestand an Feigenbäumen. Mit Bug voraus legen wir an, da der Anleger teilweise unrein ist (Felsbrocken könnten das Ruder beschädigen). Die Hafenmole bietet lediglich vier bis fünf Yachten Platz. Der kleine, unmittelbar hinter der Mole befindliche Fischereihafen funktioniert heute noch so als hätte er den Tourismus nicht bemerkt und stellt sich dadurch ungewollt zur Hauptattraktion in diesem sicherlich schönsten Fischerort Mallorcas.
Am späten Abend laufen wir zu dem am südlichen Ortsausgang, hoch über dem Meer und den Klippen, gelegenen Restaurant „Pura Vida“.
Der spektakuläre Blick von der Terrasse über das abendliche, vom Sonnenuntergang samtrot leuchtende Meer, bleibt unvergesslich. Wer hier nicht relaxt und sich sprichwörtlich dem puren Leben hingibt, dem ist kaum etwas Schönes nahe zu bringen.
Dieser verträumte und pittoreske Hafen, der meist wegen seiner nach wie vor vorhandenen Ursprünglichkeit auf der ersten Seite vieler Reiseprospekte abgebildet ist, bleibt für zwei Tage unser Hafen. Die direkt in oder auf den Felsen gebauten Fischerhäuser mit ihren charakteristischen, grün gestrichenen Bootsschuppen, sind teilweise nur über ungleichmäßig geschlagene Felsstufen zu erreichen. Das Leben findet hier wie in einem Freilichtmuseum statt. Wer mit den ersten Sonnenstrahlen hier einen Morgenspaziergang macht, wird glauben, dass dieser Ort aus der Zeit gefallen ist. Vereinzelt dienen heute einige der idyllischen Wohnstätten als Ferien- oder Wochenendhäuser mit besonderem Flair. Vom späten Vormittag bis hin zum Nachmittag ergießt sich eine Schar von Tagestouristen durch den zweigeteilten und fjordartig ins Hinterland hinein reichenden Hafen.
Von unserem Liegeplatz sind wir mit ein paar Fußschritten in den Ort, der auf einem Felsen liegt, gelaufen. Hier hatte der bekannte Niederrhein-Maler, Hein Driessen, fast 40 Jahre sein Sommeratelier „Sirena“ geöffnet und freute sich immer über ein Schwätzchen mit interessierten Passanten. Neben Zeichnungen vom Niederrhein hat er unzählige Bilder der Insel hier erschaffen, insbesondere von der Cala Figuera. Der aus Emmerich, am Niederrhein, stammende Maler hat unter anderem die Illustrationen einiger Bücher von Hans-Dieter Hüsch, dem in meiner Heimatstadt Moers geborenen und aufgewachsenen deutschen Kabarettist, gezeichnet. Ist Hein Driessen nun ein niederrheinischer Mallorquiner oder ein mallorquinischer Niederrheiner? Der Ort, von wo die Betrachtung seines Schaffens stattfindet, ist hier wohl entscheidend.